Moin* - ich freue mich sehr, Sie auf meiner Website begrüßen zu dürfen.

Wenn Sie Ostfriesland ebenso sehr lieben wie ich, sind Sie entweder Ostfriese oder haben eine besondere Beziehung zu diesem wundervollen Fleckchen Erde. Die Nordseeküste bezaubert mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Himmel, Wolken, Sandstränden, endlos erscheinenden Dünenlandschaften und einer sich ständig verändernden Küstenlinie.

Ein Naturparadies wie der Nationalpark Wattenmeer mit seiner einmaligen Schlicklandschaft und der außergewöhnlichen Flora und Fauna ist nirgendwo sonst auf der Welt zu finden.

Kein Wunder also, dass Jan de Fries in dieser rauen und ehrlichen Landschaft wieder mit sich ins Reine kam, als es mit seiner Ehe nicht zum Besten stand und ihn der Job fest im Würgegriff hatte.

Aus dieser beruflichen Auszeit ist für den ehemaligen Strafverteidiger ein neuer Lebensabschnitt und Greetsiel Heimat und Lebensmittelpunkt geworden.

Allerdings ist es auch im beschaulichen Ostfriesland nicht immer friedlich. Tauchen Sie ein in die Welt der Krummhörn und begleiten Sie Jan de Fries in seinem ersten Fall nach Juist, machen einen Abstecher nach Sylt und begegnen liebenswerten und skurrilen Menschen in seinem Heimatort Greetsiel.

Sie werden auf Ihrer Lesereise so manches Déjà-vu haben und Ostfriesland sicherlich aus einem ganz neuen Blickwinkel sehen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Schmökern im Strandkorb oder auf dem heimischen Sofa.

Moin, Dirk Trost 

* Moin, Moin sagen nur die Geschwätzigen

 

 

 

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GRANAT für GREETSIEL

Als der ehemalige Anwalt Jan de Fries mit seinen Freunden Uz und Onno zum Krabbenfischen auf die Nordsee hinausfährt, ahnt er nicht, dass er nur wenige Stunden später in die leeren Augenhöhlen einer toten Frau starren wird. Für die zuständigen Kriminalbeamten steht von Anfang an fest, dass die Tote bei einem Segelunfall ums Leben gekommen ist.

Jan und die Schwester der Toten, Eva Ehrlich, hingegen sind überzeugt davon, dass es sich um Mord handelt.

Evas Bitte, die Todesumstände ihrer Schwester zu untersuchen, lehnt Jan zunächst ab. Aber Evas blaue Augen und das Auftauchen einer zweiten Wasserleiche im Hafen von Norddeich, bewegen ihn doch dazu, der Bitte der Schwester der Toten nachzukommen. Zumal der unbekannte Tote nicht in der Nordsee ertrunken, sondern auf besonders diabolische und heimtückische Art umgebracht wurde.

Im Laufe der Recherchen taucht Jans Tochter Thyra auf, die nach ihrer Geburt für Jan unerreichbar war. Noch während Vater und Tochter sich einander annähern, werden sie in den lebensgefährlichen Strudel der Ereignisse hineingezogen...

 

 

 Voraussichtliches Erscheinungsdatum 1. März 2015

 

 24-7 für PILSUM

Die Scheinwerfer meines VW Käfers glitten über die spiegelglatte Fahrbahn der K233, die nach Pilsum führte.

Ich fluchte.

Normalerweise läge ich um diese Uhrzeit in meinem warmen Bett und hätte mir angesichts der sibirischen Temperaturen, die seit Wochen in der Krummhörn herrschten, meine dicke Daunendecke über die Ohren gezogen. Stattdessen knatterte ich zu nachtschlafender Zeit durch die eisige Nacht und versuchte krampfhaft, nicht von der vereisten Fahrbahn abzukommen.

Uz musste einen verdammt guten Grund gehabt haben, mich nachts um zwei Uhr anzurufen und mich in seiner gewohnt wortkargen Art zu bitten, ihn in Pilsum abzuholen.

Es ist ja nichts dabei, wenn mein Kumpel anruft, weil er einen Köm zu viel getrunken hat und nicht mehr fahren kann. Aber in diesem Fall hatte Uz noch nicht einmal ne Lütje Lage getrunken, wie er mir am Telefon versicherte - was mir zu denken gab. Kurz angebunden bat er mich lediglich darum, ihn in Pilsum abzuholen und nannte mir eine Adresse, bevor er den Hörer wieder auflegte.

Meinem Wissen nach befand sich unter der angegebenen Adresse, weder Kneipe noch Gasthof, was mir ebenfalls zu denken gab.

Während ich noch über das ungewöhnliche Verhalten meines Freundes nachgrübelte, erfassten meine Scheinwerfer ein Straßenschild, das an der Weggabelung direkt hinter dem Ortseingang von Pilsum stand und einen mit Schlaglöchern übersäten Feldweg als Etumer Weg auswies.

Ich kurbelte am Lenkrad. Mein Käfer bog widerwillig in die unbefestigte Straße ein.

Was zum Teufel machte Uz um diese Zeit in dieser Einöde?

Angestrengt starrte ich in die Dunkelheit. Es war nicht nur zappenduster, sondern obendrein klirrend kalt. Mein Atem gefror im gleichen Moment auf der kleinen Frontscheibe meines Wagens zu einem Eisfilm, in dem ich ausatmete. Ich griff zum Eisschaber, der auf dem Beifahrersitz lag und kratzte genervt zum x-ten Mal die Scheibe frei.

Vor mir tauchte ein matter Lichtschein aus der Dunkelheit auf. Beim Näherkommen erkannte ich, dass es sich bei dem Licht um die Beleuchtung einer im Rundbogenstil gemauerten Einfahrt handelte, auf die ich zusteuerte. In diesem Moment ertönte die gleichmütige Stimme von Uschi, wie ich Stimme meines Navis nenne, aus dem Handschuhfach und erklärte desinteressiert, dass ich mein Ziel erreicht habe.

Vor dem Haupteingang des Gebäudes, dessen Umrisse von den Scheinwerfern meines Wagens aus der Finsternis gerissen wurden, bremste ich und stellte den Motor ab.

Die plötzliche Stille dröhnte in meinen Ohren.

Ich griff nach meiner Taschenlampe, die ich unter dem Sitz deponiert hatte. Das kühle Metall der schweren Stabtaschenlampe lag gut in der Hand und vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit.

Langsam stieg ich aus und warf einen prüfenden Blick in die Runde. Bis auf die Lichter am Eingang war es rundum vollkommen finster.

Leise drückte ich die Fahrertür ins Schloss. Eine Windbö trieb mir stecknadelspitze Eispartikel ins Gesicht. Es fühlte sich an, als verpasste mir jemand mit einem Sandstrahlgerät ein Kryopeeling.

Mit bis an die Ohren hochgezogenen Schultern eilte ich schnurstracks auf die schwere, hölzerne Eingangstür zu, die mich an eine alte Klostertür erinnerte. Ich griff nach dem bronzefarbenen Türklopfer, der schwer in meiner Hand lag und offenbar aus massiver Bronze gearbeitet war. Während ich dem dumpfen Ton lauschte, mit dem der Türklopfer gegen das Holz schlug, fiel mein Blick auf das ebenfalls bronzefarbenes Türschild, auf dem der Name des Etablissements eingraviert war "PRIVATCLUB“.

Ich fand den Namen der Bar, oder was immer das hier sein sollte, mehr als zutreffend, denn im Moment fühlte ich mich ebenfalls ziemlich schlaflos. Bevor ich ein weiteres Mal mit dem Türklopfer ausholen konnte, hörte ich, wie von innen ein Riegel zur Seite geschoben wurde.

Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit....

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